Ein Kommentar von Tim Alexander Otto Häußermann

22. Juni 2025

Der Angriff im Iran ist ein Weckruf. Aber nicht nur politisch. Sondern menschlich. Denn was wir erleben, ist kein Einzelfall – es ist ein Symptom. Nicht von Stärke, sondern von Angst.

Die Angst, entlarvt zu werden. Die Angst, nicht mehr kontrollieren zu können. Die Angst, dass die eigene Macht nicht ausreicht, wenn sie sich nicht mehr verstecken darf.

Wir führen keine Kriege um Territorien. Wir führen Kriege um Narrative. Und am tiefsten: gegen das, was wir selbst nicht sehen wollen.

Was wir im Iran sehen, ist nicht der Anfang eines Konflikts. Es ist das Echo eines Systems, das sich vor seiner eigenen Spiegelung fürchtet.

Systeme, die lieber zerstören, als sich neu zu ordnen. Staaten, die lieber marschieren, als zu reflektieren. Und Menschen, die lieber hassen, die lieber Begründen und Argumentieren, als sich zeigen zu lassen.

Ich glaube: Die größte Waffe der Zukunft ist nicht Technologie. Es ist Transparenz. Die Bereitschaft, sich sehen zu lassen – ohne Maske, ohne Pose. Was jetzt zählt, ist nicht das nächste Militärbündnis. Sondern das nächste ehrliche Gespräch.

Denn nur wer den Mut hat, sich selbst zu zeigen, kann Frieden stiften. Und nur wer verstanden hat, dass Krieg im Inneren beginnt, wird ihn im Außen verhindern.